In der Serie “Colour Symbols” verwende ich universelle geometrische Formen mit den Regenbogen Farbnouancen, um eine neue Symbolik zu erschaffen, die sich von den historischen und kulturellen Bedeutungen löst um so die benutzten Symbole zu hinterfragen.
Die bewusste Loslösung von Symbolen von ihren traditionellen Bedeutungen ermöglicht es dem Betrachter, diese Symbole neu zu betrachten, zu interpretieren und sie in einen universellen Dialog einzubringen. Inspiriert von Goethes Farbenlehre, die Farben als Produkt von Licht und Dunkelheit begreift und deren Wirkung auf das innere Auge des Menschen betont, sehe ich Weiß als Ursprung aller Farben. Weiß repräsentiert für mich einen geschützten, heiligen Raum – vergleichbar mit dem Zustand einer Befruchtung, in dem das Wunder der Entstehung des Leben innewohnt.
Dieser Raum birgt das Potenzial der Seele und ist zugleich ein Akt des Glaubens. Hier wird Energie durch Licht sichtbar, und die Farben entstehen wie eine neue Befruchtung – ein dynamisches Werden, das universell und individuell spürbar ist. Die Farben des Regenbogens erscheinen dabei in einer umgekehrten Reihenfolge und beginnen mit Violett, das bei Goethe als „Purpur“ eine besondere Rolle spielt, da es nicht mischbar ist und den Übergang zwischen Plus- und Minusseite seines Farbkreises markiert. So manifestieren sich Energie und Leben in einem zarten, transformativen Prozess, der sich in Farbe und Form ausdrückt.
Solche Ansätze spiegeln sich auch in der zeitgenössischen Kunst wider, etwa in der Arbeit von Sol LeWitt oder digitaler Kunstformen von Casey Reas, die mit geometrischen Mustern und Licht experimentieren, um traditionelle Kunstgrenzen zu überwinden.
